Was erwartet mich in der Ernährungstherapie?

Immer wieder kommen junge Frauen in meine virtuelle Praxis, die Angst vor der Ernährungstherapie haben. Diese ist oft durch schlechte Erfahrungen in zurückliegenden Ernährungsberatungen erzeugt.  Daher ist mir wichtig zu erwähnen: Ich arbeite nicht mit Druck, Essverträgen oder Ernährungsplänen. Du stehst im Mittelpunkt der Beratung, mit deinen aktuellen Ängsten und Herausforderungen und wir wenden uns dem zu, was für dich gerade wichtig ist. Es geht um dich und deine individuellen Schritte und dein Tempo. Ich möchte mit dir gemeinsam herausfinden, was deiner Heilung, so wie du es dir von tiefstem Herzen wünscht, im Weg steht.

Kurz gesagt: nein. Einen detaillierten Plan gibt es nicht. Unterstützung bei der Zusammenstellung deiner Mahlzeiten aber schon. Den Grund dafür erfährst du hier.

Der Wunsch nach einem Ernährungsplan hat in der Regel folgende Gründe: Du wünscht dir von mir bzw. durch den Plan die Erlaubnis zu essen, die du dir selbst nicht geben kannst. Du möchtest eine Struktur an die du dich halten kannst. Etwas, an dem du dich festhalten kannst, wenn die Stimme in deinem Kopf wieder lauter wird und dir sagt, dass du einsparen sollst. Und das ist total verständlich. 

Es fällt dir auch mit Plan schwer mehr zu essen, aber es gelingt dir zumindest für einen bestimmten Zeitraum, dich dazu zu zwingen. Vielleicht hast auch du die Erfahrung gemacht, dass das langfristig nicht funktioniert. In der Regel werden die Gedanken irgendwann lauter, die sagen, dass du zu viel zunimmst und/ oder dass das was im Plan ist, nicht das richtige ist.

Du wünscht dir ein unbeschwertes Leben in dem sich deine Gedanken nicht täglich 24/7 ums Essen drehen. Doch was mit einem Ernährungsplan passiert ist folgendes:
Du setzt dich unter Druck und übergehst deine Grenzen. "Ich muss da jetzt durch"- ist hier oft das Kredo.

Sich dazu zu zwingen etwas zu tun, gegen das sich dein ganzes System sträubt, ist exact die Dynamik, die ebenfalls aktiv ist, wenn du extrem einsparst und immer weniger isst. Denn auch das fällt dir NICHT leicht- du zwingst dich aber dazu es trotzdem zu tun, weil da diese tiefe Sehnsucht ist "Wenn ich weniger esse, dann.....". Du hast diese Idee, dass Härte und Disziplin das Einzige sind, was dich am Ende von deiner Not erlöst wird. Genau genommen ist also eine liebevolle Intention dahinter "Wenn ich mich nur weiter pushe wird es mir irgendwann besser gehen".
 
Du quälst dich nicht, weil du leiden willst, du quälst dich, weil du auf Erlösung hoffst.

Genauso ist es mit einem Essplan. Der Gedanke "Ich muss mich jetzt dran halten, vielleicht erlöst mich das endlich" treibt dich an. Was bei all deinen Bemühungen ungesehen bleibt, ist die tiefe Sehnsucht, die darunter steckt. Deine Verzweiflung und das Gefühl damit so alleine zu sein. Es geht nicht darum die Angst vor Essen wegzudrücken- es geht darum, sich ihr zuzuwenden. Mit ihr zu sein und zu erforschen was dahinter steckt- gemeinsam mit mir. Wir schauen uns an, warum allein der Gedanke daran zu mehr zu essen, wenn du Hunger hast, so bedrohlich für dich ist. Und finden heraus, was du wirklich brauchst, um deinen authentischen Weg zu gehen.

Auch wenn es keinen festen Ernährungsplan geben wird, unterstütze ich dich natürlich dabei wieder zu einer nährstoff- und energiereicheren Ernährung zurückzufinden. Da es gerade zu Beginn des Heilungsweges noch herausfordernd sein kann Mahlzeiten zusammenzustellen, die ausgewogen und ausreichend sind, bekommst du von mir eine Auswahl von Frühstücks- und anderen Mahlzeitenideen. 

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