Angst vor dem Essen überwinden 

Vielleicht kennst du das auch: Abends im Bett nimmst du dir fest vor, morgen mehr oder anders zu essen. Ein halbes Brötchen mehr, den Sport mal ausfallen lassen – weil du weißt, dass das ein wichtiger Schritt für deine Heilung wäre. Doch dann kommt der Morgen, und dein Kopf schaltet auf Widerstand. Plötzlich sind da all diese Argumente: 

👉 „Gestern hat es doch auch mit weniger geklappt.“
👉 „Ich kann ja morgen damit anfangen.“
👉 „So viel Hunger habe ich gar nicht, vielleicht ist es besser, das an einem anderen Tag zu machen.“ 

Und schwupps – du handelst wieder so wie immer. 

In diesem Blogbeirte schauen wir uns genau diese Angst an:
 🔍 Wo kommt sie her?
🔍 Warum ist sie so schwer zu überwinden?
🔍 Und wie kannst du sie langfristig loslassen? 

 

1. Angst: Ein sinnvolles Warnsignal – aber nicht immer gerechtfertigt 

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Angst eine eigentlich sinnvolle Funktion hat: Sie schützt uns vor echten Gefahren. 

📌 Beispiel: Wenn ich an einer Klippe stehe, habe ich Angst – und das hält mich davon ab, zu weit nach vorne zu gehen. (Hier könntest du weitere Beispiele nennen: eine heiße Herdplatte anfassen, eine gefährliche Straße überqueren etc.) 

Angst ist also dazu da, unser Überleben zu sichern. 

Aber: Nicht jede Angst ist noch angemessen. 

🔹 Beispiel: Viele haben Angst vor Spinnen – obwohl die Spinnen in unseren Breitengraden nicht gefährlich sind.
 🔹 Beispiel: Flugangst – obwohl das Flugzeug eines der sichersten Verkehrsmittel ist.
 🔹 Und genau so kann auch die Angst vor dem Essen entstehen – obwohl Essen per se nichts Bedrohliches ist. 

 

2. Wie sich Angst (auch vor Essen) in unserem Leben entwickelt 

Kein Mensch kommt mit Angst vor dem Essen auf die Welt. Ein Baby schreit, wenn es Hunger hat, und hört auf, wenn es satt ist. Für ein Kleinkind ist nicht das Essen selbst bedrohlich – sondern eher, wenn es nichts zu essen bekommt

💡 Das bedeutet: Die Ängste, die du heute in Bezug auf Essen hast, sind später in deinem Leben entstanden. 

Aber warum? 

Eine wichtige Frage, die du dir stellen kannst:
 👉 Ist Angst grundsätzlich ein Gefühl, das dich in deinem Leben begleitet?
🔹 Angst, nicht gut genug zu sein?
🔹 Angst vor Ablehnung?
🔹 Angst, Menschen zu verlieren? 

Menschen, die eine tiefe Grundunsicherheit in sich tragen, nehmen die Welt oft als unsicheren Ort wahr – und das kann sich dann auch auf das Essen übertragen. 

Prägungen aus der Kindheit: 

Wie wurde früher mit deiner Angst umgegangen? 

  • War da jemand, der dich beruhigt hat?
  • Wurde deine Angst ernst genommen oder abgetan? („Ach, das ist doch nicht schlimm!“ / „Stell dich nicht so an!“)
  • Gab es vielleicht sogar überängstliche Bezugspersonen? („Pass bloß auf, du könntest fallen!“)

Diese Erfahrungen prägen unseren Umgang mit Angst. Wenn wir als Kinder keine Unterstützung im Umgang mit Angst bekommen haben, fällt es uns als Erwachsene oft schwer, unsere Ängste richtig einzuordnen. 

📌 Panikattacken können zum Beispiel ein Zeichen dafür sein, dass man nie gelernt hat, mit Angst umzugehen oder mit ihr allein gelassen wurde. 

 

3. Wie entsteht die Angst vor dem Essen? 

Um zu verstehen, warum sich die Angst entwickelt hat, lohnt es sich, an den Ursprung zurückzugehen: 

Wann hast du angefangen, dich intensiv mit Essen, Kalorien oder Ernährung zu beschäftigen? 

🔹 Vielleicht hast du es von anderen übernommen (z. B. Freundinnen, die über Diäten gesprochen haben).
 🔹 Vielleicht wurde dein Körper von anderen bewertet oder kommentiert.
 🔹 Vielleicht gab es in deiner Familie viel Fokus auf Figur und Essen. 

In den meisten Fällen beginnt die Veränderung des Essverhaltens nicht aus Angst – sondern mit einer positiven Motivation:
💭 „Ich will diszipliniert sein.“
💭 „Ich will mich stark fühlen.“
💭 „Ich will dazugehören.“ 

Aber mit der Zeit dreht sich die Dynamik um. 

 

4. Warum verstärkt sich die Angst? 

Mit der Zeit passiert etwas Paradoxes: 

🔄 Je mehr du dich beim Essen einschränkst, desto mehr bekommst du das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.
🔄 Je mehr du isst oder von deinen Regeln abweichst, desto größer wird die Angst. 

💡 Dein Gehirn hat gelernt:
 👉 „Weniger essen = Sicherheit.“
👉 „Mehr essen = Bedrohung.“ 

Das Problem ist: Dieses Muster verstärkt sich mit jeder Mahlzeit. 

Und hier kommt die entscheidende Erkenntnis:
 👉 Das schlechte Gewissen nach dem Essen ist oft schlimmer als das Essen selbst. 

Was passiert also?
 🔹 Dein Körper und dein Gehirn speichern ab: „Wenn ich mehr esse, fühle ich mich schlecht.“
 🔹 Jedes Mal, wenn du dann vor einer Mahlzeit stehst, wird diese Angst getriggert. 

 

5. Wie kannst du die Angst vor dem Essen überwinden? 

Schritt 1: Hinter die Angst blicken 

Frage dich:
 🔹 Was genau fürchte ich?
🔹 Was denke ich, passiert, wenn ich mehr esse?
🔹 Welche Überzeugungen stecken dahinter? 

Beispielgedanken:
 👉 „Wenn ich mehr esse, nehme ich sofort zu.“
👉 „Wenn ich das Falsche esse, verliere ich die Kontrolle.“ 

Diese Gedanken wirken real – sind sie aber wirklich wahr? 

Schritt 2: Die Angst „testen“ 

💡 Der einzige Weg, um Angst zu überwinden, ist es, sich ihr in kleinen Schritten zu stellen. 

📌 Beispiel:
 Iss bewusst ein Lebensmittel, das du dir lange verboten hast – ohne es später auszugleichen oder durch mehr Sport zu kompensieren. 

💡 Wiederhole das regelmäßig. Dein Gehirn braucht Wiederholungen, um zu lernen:
 👉 „Ich bin sicher, auch wenn ich das esse.“ 

Schritt 3: Die größere Perspektive einnehmen 

🔹 Was glaubst du, geht dir verloren, wenn du dein Essverhalten veränderst?
 🔹 Wovor hast du wirklich Angst? 

Viele Menschen fürchten nicht nur das Essen – sondern den Verlust der Kontrolle, der Identität oder des Gefühls, etwas Besonderes zu sein. 

Aber: Ist es das wert? 

💬 Ist es das wert, dein Leben von einer Angst bestimmen zu lassen? 

Wenn du ehrlich bist – tief in dir weißt du vielleicht schon, dass es da draußen mehr gibt als dein Essverhalten. Dass es sich lohnt, loszulassen. 

 

Fazit: Es gibt ein Leben außerhalb dieser Angst 

⭐ Die Angst vor dem Essen ist keine „echte“ Bedrohung – sondern ein erlerntes Muster.
 ⭐ Du kannst sie durch neue Erfahrungen überschreiben.
 ⭐ Du bist mehr als dein Essverhalten oder deine Körperform. 

Trau dich, für mehr loszugehen. Dein Leben ist so viel mehr als das. 💛 

 

Diese Version ist klarer, emotionaler und motivierender formuliert. Gefällt dir der Aufbau so? 😊